Juli 2003
Zürich, Juli 2003 In "M&W", der Zeitschrift des Mieterinnen- und Mieterverband, berichtet eine junge Frau von ihren Erfahrungen, als sie für ihre Eltern, die vor rund vierzig Jahren aus der Türkei in die Schweiz kamen, eine Wohnung suchte. Sie hatte am Telefon mit einer Vermieterin bereits einen Besichtungstermin ausgemacht, "als sie die Vermieterin am Ende des Gesprächs zur Sicherheit noch fragte, ob es für sie kein Problem sei, dass ihre Eltern türkischer Herkunft seien. Da regierte die Vermieterin ungeschminkt: Das sei tatsächlich ein Problem, sie könne dies 'ihren Mietern nicht antun'. Die Bitte um ein Vorstellungsgespräch tat sie mit dem hässlichen Satz: 'Alles tue ich denn auch nicht für Geld!'". Schwyz, 2. Juli 2003 Der "Bote der Urschweiz" berichtet von der Homepage einer "Schwarzen SS Schweiz", auf der "auf primitive Weise Stimmung im Stil der Nazis" gemacht werde. Die Site, deren Betreiber offensichtlich aus dem Kanton Schwyz stammen, enthält auch Aufrufe gegen die "Invasion der fremden Ratten", gegen "kriegsgeile Juden" und "geldsüchtige Judenschweine" und ganz allgemein gegen "Juden, Schwarze, Nigger, Punks, Politiker Kanaken und linke Autonome". Auf Anfrage bestätigte die Kantonspolizei Schwyz, dass Ermittlungen im Gange seien, vor allem wegen Widerhandlung gegen die Rassismus-Strafnorm. Schüpfheim LU, 5. Juli 2003 Unbekannte verwüsten den Spielplatz Sagenwald. Sie zerstören Spielgeräte und Einrichtungen, stecken Abfallkübel in Brand, zerschlagen Flaschen und hinterlassen rassistische Schmierereien. Burgdorf BE, 5. Juli 2003 Rechtsextremisten marschieren geschlossen durch die Stadt und halten auf dem Friedhof eine kurze Gedenkveranstaltung für Marcel Bannwart, der vor einem Jahr bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückte. In ihrem Kundgebungsbericht schreibt die PNOS von 150 TeilnehmerInnen, die Nationale Offfensive von 80. Die Polizei kontrolliert die KundgebungsteilnehmerInnen. Noch am gleichen Abend demonstrieren rund 50 Personen gegen den rechtsextremen Aufmarsch. Lugano, Mitte Juli 2003 Giorgio Giudici, Stadtpräsident von Lugano, fordert eine Ausgangssperre für sämtliche AsylbewerberInnen und dass diese sich ab 22 Uhr nicht mehr auf Stadtgebiet aufhalten dürfen. Er behauptet, damit den Drogenhandel bekämpfen zu wollen. Winterthur, 20. Juli 2003 In einer Parkanlage skandieren vier jugendliche Rechtsextremisten zwischen 16 und 19 Jahren "Sieg Heil", sie lassen Musik mit faschistischen Texten laufen. Bei einer polizeilichen Kontrolle äussern sie rassistische Parolen. Die Polizei verzeigt sie wegen Widerhandlung gegen die Rassismus-Strafnorm.