August 2002
Burgdorf, 1. August 2002 Unbekannte versprayen das Jugendhaus mit rechtsextemistischen Inschriften. Morschach SZ, 1. August 2002 Auf einem Aufsichtspunkt treffen sich rund zwei Dutzend jugendliche Rechtsextremisten, die vor allem aus dem Talkessel Schwyz stammen. Anschliessend kehren sie in einem Restaurant ein, wo sie Angestellte belästigen und angreifen. Daraufhin ziehen sie gröhlend und flaschenwerfend durch das Dorf. Unter anderem skandieren sie "Sieg heil" und "Ausländer raus". Die Polizei kontrolliert einen Teil der Randalierer. Rütli und Brunnen SZ, 1. August 2002 An der traditionellen Bundesfeier zum Nationafeiertag nehmen auch rund 300 Rechtsextremisten teil. Nach der Feier ziehen Rechtsextremisten in Brunnen SZ in Kolonnenformation und mit wehenden Fahnen durch das Dorf. Eschenbach SG, 6. August 2002 In den frühen Morgenstunden werfen zwei Jugendliche einen Brandsatz gegen eine Gruppe von Asylbewerbern. Der Brandsatz verfehlt die Attackierten nur um wenige Meter. Die beiden Täter können noch in der Nacht ermittelt und verhaftet werden. Affoltern am Albis, 10. August 2002 Ueber tausend Naziskins aus verschiedenen europäischen Ländern besuchen das "Sommerfest", das von den Schweizer Hammerskins veranstaltet wird. Sechs einschlägig bekannte Musikgruppen treten auf, an Verkaufsständen werden Propagandamaterial und Tonträger angeboten. Die Polizei kontrolliert die Ankommenden. Bern, 14. August 2002 Der rechtsextremistischen Nationalen Partei Schweiz (NPS) gelingt es, ein ganzseitiges Inserat im lokalen Telefonbuch der Stadt Bern zu platzieren. Der Verlag räumt umgehend ein, einen Fehler begangen zu haben. In den kommenden Ausgaben wird das Inserat nicht mehr erscheinen. Stäfa ZH, 16. August 2002 Unbekannte streuen an mehreren Orten in der Nähe des Bahnhofes mit der Aufschrift: "Stoppt die Juden" und "Antirassismusgesetz = Ermächtigungsgesetz". Wunsiedel/Deutschland, 17. August 2002 Am Gedenkmarsch für Rudolf Hess, einst Führerstellvertreter, nun Märtyrerfigur für Neonazis, nehmen auch Teilnehmer aus der Schweizer teil. Diese tragen mehrere Schweizerfahnen mit sich. Tage später schreibt der PNOS-Aktivist Fabian Messerli in einem Rundbrief vom "Engagement völkischer Kräfte aus der schönen Schweiz (annähernd 40 Kameraden aus der Alpenrepublik beteiligten sich am Gedenkmarsch und werden wohl weitgehend positive Erfahrungen mit heim genommem haben)." Genf, 19. August 2002 Eine 24jährige Verkäuferin kamerunesischer Staatsangehörigkeit wird von Polizisten verhaftet, nachdem sie einen Disput mit Trambillet-Kontrolleuren hatte. Auf dem Posten sei sei rassistisch beleidigt worden, auch habe man sie geschlagen und mit Handschellen gefesselt, auch habe man ihr ihre fünfwöchige Tochter weggenommen. Erst nach mehrstündigen Aufenthalt auf dem Posten wird sie freigelassen. Ein konsutlierter Arzt stellt eine Schwellungen fest. Unterstützt von der Organisation ACOR-SOS Racisme erstattet die Frau später Strafanzeige. Ende März 2003 stellt der Staatsanwalt das Verfahren ein, allerdings haben die Untersuchungsbehörden mehrere Belastungszeugen gar nicht erst angehört. Die Verkäuferin appeliert an die Strafkammer. Ennenda GL, 23. August 2002 Die Tageszeitung "Südostschweiz" berichtet, dass beim Bahnhof-Güterschuppen folgende Inschrift aufgesprayt wurde: "Meldung Swisscom: Für Deutsch drücke 1, Italienisch drücke 2, Jugoslawisch: Drücken Sie ab!"